Suuns kommen aus Montreal, singen aber auf Englisch, was nicht bedeutet, dass Textverständnis hier Pflicht ist. Im Vordergrund steht viel mehr eine hypnotisch-groovige Variante von Krautrock, die am liebsten mit minimalem Instrumentarium aufgeführt wird. Für menschenscheue Sonderlinge klingen Suuns außerdem ziemlich warm und mitteilsam, obwohl sie es eindeutig lieber haben, wenn man sie sich böse und gemein vorstellt. Oder zumindest unerschrocken. “Images Du Futur” weiß nämlich auch ohne rigide Songstrukturen, Mitsingmelodien und sonstige Zugeständnisse zu faszinieren, zumindest wenn man gerade Bock auf Kopfmusik hat, die man bei Tageslicht nicht so oft hört. Partytauglich ist dieses Album übrigens eher auch nicht. Suuns machen Musik für Kinnkrauler und Stirnfurchenwerfer und Leute, die nach Mitternacht im Chemielabor auf komische Ideen kommen. Ihr Sänger hat eine Stimme, die Zahnärzte zu ungünstigen Ferndiagnosen treibt, und eine erschreckend detaillierte Vorstellung von Prog- und Postrock, die erst die Band und dann das Publikum ausbaden muss. Mag die Musikvorbildung noch so groß sein: Was an Bezugspunkten da ist, verschwimmt im Laufe dieses Albums, bis man am Ende nackt auf einem öden Planeten steht und von Aliens ausgelacht wird. Das passiert übrigens tatsächlich auf dem letzten Stück mit dem schönen Titel “Music Won’t Save You”, aber da ist es schon so weit, dass man nur noch folgsam mit dem Kopf nickt. Kann ja sein, dass die Zukunft später immer so klingt.
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