Diese Welt ist manchmal unfair. Da wird jeder Retro-Furz aus Skandinavien abgefeiert – und dann scheint sich offenbar niemand für Svvamp zu interessieren. Nicht mal 1.400 Fans bei Facebook! Dabei erschien vor zwei Jahren ihr fantastisches, namenloses Debüt. Darauf hört man eine Band, die mit beiden Beinen tief im Vorgestern steht. Ein Power-Trio wie Grand Funk Railroad oder Cream, bestehend aus drei Freunden aus dem schwedischen Jönköping – Schlagzeuger und Sänger Adam Johansson, Bassist Erik Ståhlgren und Gitarrist Henrik Björklund. Zusammen haben sie sich eingedeckt mit einer riesigen Portion Coolness und Swagger – und dem Talent, ihre Musik exakt so analog klingen zu lassen, wie sie halt klingt auf all den Rock-Klassikern, die Svvamp verinnerlicht haben. So arbeiten sie sich ab an ihren Einflüssen und Vorlieben – immer schön abwechslungsreich, damit es für sie und die Hörer interessant bleibt. Nach einem gepickten Blues-Instrumental folgt “Queen”, ein herrlicher Rocker mit dickem Bonham-Stomp. In der Mitte des Albums wird es schön schunkelig. “Sunshine Street” verströmt kalifornische Wärme, ist fein gewobener West-Coast-Pop, während “How Sweet It Would Be” den Blues herrlich abgehangen klingen lässt, um dann in Southern-Gospel zu münden. “Surrender” untermalt seinen knochentrockenen Boogie mit ein paar Psych-Effekten, “Out Of Line” verkuppelt ZZ Top mit John Bonham und bevor “Alligator” noch mal den Heavy Rock mit Harmonika heraufbeschwört, überrascht “Blues Inside” als fein ziseliertes Folk-Stück. Wunderbar.