Man braucht nicht zwingend weiße Anzüge und schnieke gegeelte Frisuren, um tanzbar im Stakkato zu rocken. Die drei Sweatmasters sind ottonormale Typen. Das Essenzielle des Rock’n’Roll haben sie jedoch verinnerlicht wie kaum eine zweite Band. Nach dem fast über Gebühr mit Hits gespickten Debüt “Sharp Cut”, braucht “Tom Tom Bullet” eine längere Anlaufphase, um zu zünden. Aber wenn, dann so richtig: Das einleitende “Maggots” oder der “Song With No Words” sind Granaten, die klingen, als hätte sich die Rhythmusgruppe der Hives Danko Jones ans Mikro geholt. Das ist tight, stampfend – und dennoch im direkten Vergleich zum Erstling melodiöser, songorientierter. Besonders Stücke wie “Last Request” oder “Dirty Rabbit” wirken dichter arrangiert, nicht derart aufs Minimum reduziert. Beim nicht mal zweiminütigen “Evolution Never Came This Way” darf sogar ein Klavier mitklimpern, während das den Reigen beschließende “North East Again” mit einem Banjo überrascht. Schweißtreibende 30 Minuten sind das, die es zu entdecken gilt.
weitere Platten
Dig Up The Knife
VÖ: 10.09.2010
Animal
VÖ: 13.07.2007
Song With No Words - EP
VÖ: 30.08.2004
Sharp Cut
VÖ: 06.01.2003