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    Sx-10
    Mad Dog American

    VÖ: 23.10.2000 | Label: Latin Thug/SPV
    8 / 12

    4-Ohren-Test

    Dass Sen Dog für die nicht unerheblichen Rockeinflüsse bei Cypress Hill verantwortlich ist, dürfte allgemein bekannt sein. Dass sein Nebenprojekt (übrigens bereits Anfang der Neunziger aus der Taufe gehoben) allerdings ein dermaßen harter Punkrock-Hammer werden würde, war nicht gerade zu erwarten. Während Kollege DJ Muggs kürzlich bereits sein zweites Soul Assassins-Werk veröffentlichte, steht der kahlköpfige Teil der Dope-HipHopper mit SX-10 noch am Beginn seiner Solokarriere. Um so erfreulicher, dass selbst bei den Songs mit Gastauftritten von Rapper-Kollegen wie Everlast, den Kottonmouth Kings, Mellow Man Ace und den beiden Cypress-Hill-Kumpels Muggs und Eric Bobo nicht etwa ein Gang zurückgeschaltet wird, was die Intensität angeht. Sen Dog meint es offenbar ernst mit diesem Projekt, das in seinen besten (und härtesten!) Momenten an frühe Downset erinnert. Wen wundert’s, schließlich mischt auch deren Frontmann Rey Oropeza hier kräftig mit, während Downset-Gitarrist Roy Lozano kürzlich als Livemusiker mit Cypress Hill auf Welttournee war. Solides Riffing, eine knüppelharte und dennoch schwer groovende Rhythmussektion (den Bass spielte Chuck Wright von der 80s-Pop-Metal-Sensation Quiet Riot ein!) und darüber ­ und manchmal auch dahinter ­ die wütenden Raps des finster dreinblickenden Meisters. Haarspray-Metaller Lanny Cordola (u.a. Ex-Gitarrist bei House of Lords) hat „Mad Dog American“ als Producer einen so trockenen und dennoch kraftvollen Sound gegeben, dass die Aufnahmen so authentisch klingen wie direkt von der Bühne eines verrauchten kleinen Downtown-Clubs. Und eben nicht wie aus der ach so hippen Rap/Metal-Fließbandküche von Fred Durst & Co. Respekt.
    Quintus Berger 8

    Also erstens finde ich es ziemlich doof, den Namen des Duettpartners Rey Oropeza im Booklet falsch zu schreiben – Sen buchstabiert es „Ray“. Diese Platte mit Downset zu vergleichen ist allerdings durchaus angebracht, nur werden SX-10 dabei nicht sonderlich gut abschneiden. Downsets neues Album ist nämlich um Längen besser und vor allem intensiver als dieses PROJEKT. Sowohl was die Produktion und das Songwriting als auch die Vocals betrifft. Sen Dogs Problem ist wohl, dass er kein großer Experte in Sachen harter Musik zu sein scheint, sonst hätte er erkannt, dass ein Album wie „Mad Dog American“ rund um den Globus mehrmals am Tag in Jam-Sessions entsteht. Da treffen sich HipHop- und Rockmusiker, mehr nicht. Kein Tiefgang, keine Motive, einfach eine ausgearbeitete Jam-Session ohne songwriterische Höhepunkte. Lediglich das Duett mit Everlast ist okay, aber es gibt einfach so viel besseres. Somit ähnelt die Platte eigentlich den Cypress-Rock-Experimenten auf deren letztem Album, denn wer hätte sich die denn – mal abgesehen von „Rock Superstar“ – angehört, hätte da nicht der große Name davor gestanden?
    5

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