Schroffer Punkrock mit persönlichen und emotionalen Texten.
Tagtraum bieten auf ihrem Album genau das, was Campino und seine Hosen wohl gerne machen würden: Eine lyrische Introspektive, ohne dabei in Kitsch und Pathos zu versinken. Also trotz Songtiteln wie “Alles leer” nicht nur Futter für depressive Teenager. Rauhe Riffs bereichern die meist blumigen Text-Metaphern mit einer großen Portion Authentizität – so würde es wohl klingen, wenn Goethes Werther ein Punkrocker gewesen wäre. Getreu dem Albumtitel ist “Augen auf und durch” eine geräuschvolle Flucht nach vorn. Eine schwermütige Anklageschrift, adressiert an eine kalte und abgestumpfte Gesellschaft, die auf musikalischer Ebene jedoch leider recht unspektakulär vorgetragen wird. Zwar gibt es neben den soliden Punkriffs auch ruhigere Momente, mit Emo hat das Ganze aber trotzdem nichts zu tun. Für Menschen mit Hang zur Melancholie auf der einen, und Spaß an Punkrock auf der anderen Seite vielleicht die Untermalung zum tiefsinnigen Angepisstsein.
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