Frau Donelly ist ruhig geworden. Erwachsen und sanft. “Beautysleep” dokumentiert auf sehr schöne Weise ihre Reise ins Ich. Wie im Schlaf wandelnd scheint sie einfach ihrem Herzschlag gefolgt zu sein, um letztendlich dort anzukommen, wo ihr Inneres Ruhe finden konnte. Gleich der erste Song “Life Is But A Dream” zeigt, wo sie den Wegweiser gefunden hat: Nicht mehr Schlagzeug oder Bass geben den Takt an, jetzt bestimmt ein gleichmäßiger Herzschlag den Grundrhythmus. Auf ähnliche Arrangements greift Tanya Donelly auch bei Songs wie “Keeping You” oder “Moonbeam Monkey” zurück: Ein leises Wummern im Hintergrund treibt sie in eine bestimmte Richtung, der Gesang schmiegt sich sanft an – Gitarre, Orgel oder Moog werden beinahe auf die Funktion des schmückenden Beiwerks reduziert. Sehr melodiös und nicht minder melancholisch wendet sich Tanya Donelly mit “Beautysleep” von den rockigen Nummern der Vergangenheit ab und widmet sich ausschließlich dem bittersüßen Songwriting. Das ist zwar neu für die ehemalige Belly-Frontfrau, steht ihr aber ganz hervorragend. Einziger Makel: Ihre Stimme hört sich bei Stücken wie “The Storm” oder “Another Moment” an, wie die der ehemaligen Catatonia-Frontfrau Cerys Matthews. Das bringt den Hörer zwischendurch immer mal wieder vom rechten Weg ab.
weitere Platten
This Hungry Life
VÖ: 17.10.2006
Whiskey Tango Ghosts
VÖ: 26.07.2004
Lovesongs For Underdogs
VÖ: 08.09.1997