Das liegt einerseits bestimmt an den Fans. Das ganz große Willkommen-zurück-Hallo, wie es den Lemonheads oder Morrissey zuteil wurde, scheint für introspektivere Songwriterinnen einfach nicht drin zu sein. Selbst wenn sie mal bei den Throwing Muses, den Breeders und bei Belly waren. Es liegt aber auch an Donelly, die das Interesse an ihrer Person mit zunehmend beschaulicheren, sogar unkommunikativen Songs quittierte. Und die Tendenz setzt sich fort. “This Hungry Life” ist ein Livealbum mit größtenteils neuen Songs, das vor zweieinhalb Jahren in intimer Clubatmosphäre entstand und wacker der Nostalgie abzusagen versucht. Zur Besetzung gehören Ehemann Dean Fisher (der einst Juliana Hatfield ausgespannt wurde), Buffalo Tom-Kopf Bill Janovitz und Joan-as-Policewoman Wasser. Sie alle verströmen die Aura einer alternativen Thekenband, die für ein paar standhafte Veteranen nach der Babypause aufspielt. Die kompetente Umsetzung von Songs wie etwa dem hübschen George-Harrison-Cover “Long Long Long” steht außer Frage, haut einen aber eben auch nicht mehr vom Barhocker. Tanya Donelly macht weiter, und das Spotlicht wird gedämpfter.
weitere Platten
Whiskey Tango Ghosts
VÖ: 26.07.2004
Beautysleep
VÖ: 04.02.2002
Lovesongs For Underdogs
VÖ: 08.09.1997