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    Tanya Donelly
    Whiskey Tango Ghosts

    VÖ: 26.07.2004 | Label: Beggars/Indigo
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12
    Tanya Donelly - Whiskey Tango Ghosts

    Vom Superweib des Indie-Rock zum sesshaften Familienmensch: Tanya Donelly hat ihr drittes Soloalbum im Kreise der Liebsten aufgenommen. Das hört man.

    In ihrer wilden Zeit hat Tanya Donelly gleich bei drei stilbildenden Indie-Gruppen mitgespielt. Erst mit Halbschwester Kristin Hersh bei den Throwing Muses, dann als rechte Hand von Kim Deal bei den Breeders, und schließlich als Frontfrau der eigenen Band Belly. Der Geist des Punk wehte damals durch nüchtern-spröde Rocksongs, kleinere Folk-Exkurse wurden mit dem nötigen Ernst verfolgt und Ansätze von Kitsch sogleich von kantigen Gitarren trocken geföhnt. Heute hat Tanya Donelly keine Band mehr, aber dafür ein Kind und die Ruhe weg. Ihre Songs schreibt sie ganz ohne Zeitdruck zu Hause, oft mit Hilfe ihres Mannes, und die Bockigkeit der alten Bands ist höchstens noch eine amüsante Erinnerung an früher. Stattdessen rückt “Whiskey Tango Ghosts” noch näher als seine Vorgänger ans Lager der klassischen Songwriter heran. Meist beackert Tanya nur ein altes Akustikholz und fährt den Drumcomputer hoch, während sich eine gute Freundin am Klavier vor allem aufs Nichtspielen konzentriert. So nimmt etwa “Just In Case You Quit Me” dank Slide-Gitarre beinahe countryeske Züge an, während das beherzt verschunkelte “The Center” auf ein Fender-Rhodes-Piano gebettet wird. Was die Stücke dabei zwischen unaufgeregtem Homemade-Songwriting und langweiligem Heather Nova-Gedudel zusammenhält, ist die nach wie vor unverwechselbare Stimme von Tanya Donelly. Die zieht nämlich noch immer. Auch wenn die essenziellen Jahre dieser Frau natürlich lange vorbei sind.

    weitere Platten

    This Hungry Life

    VÖ: 17.10.2006

    Beautysleep

    VÖ: 04.02.2002

    Lovesongs For Underdogs

    VÖ: 08.09.1997