Manchmal kann die vorgesehene Zeichenzahl einer Rezension eine schwere Bürde sein. Da kann es passieren, dass man weit über das Ziel hinausschießt. Worte, Meinungen, Theorien schwirren im Kopf, während das Objekt der Besprechung im CD-Player rotiert. Dann muss gekürzt werden, und des Schreibers Herz blutet. Manchmal wiederum fällt es schwer, seine Fassungslosigkeit in Worte zu fassen. Dann würde wohl ein Panini-Sticker mit dem Gesicht des Kritikers ausreichen. Dann, wenn das Kinn ganz unten hängt und die Augen ihren Glanz verloren haben. So geschehen bei Tapes “#2”. “You have no clue what you’re up to!” – das Kompliment will man der Band doch gern zurückgeben. Sicher, es wird 2007 immer noch eine Klientel für die Mischung aus Nu-Metal-Gebolze, cleanem Frauengesang und der Baggy-Pant-Portion Vollhorst-Rock geben. Oh, und diese zuckersüßen Powerballaden-Stullen mit fingerdick Gitarrenhonig drauf. Oder durchgeplanten Hüpfparts für die agile “Crowd”. Wer das mag, sagt auch “amtlich!” und “fett!” dazu. Tape waren angeblich mal Hoffnungsträger. Das war 2003. Jetzt ist 2007.
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#1
VÖ: 27.10.2003