Pompös-melodiöse Rockhymnen fliegen da aus den Lautsprechern geradewegs und rasendschnell in die Gehörgänge vieler, im Kopf drehen sie dann unaufhörlich ihre Schleifen. Geschickt gesetzte Gitarrentönchen erklingen über straightem Bass und Schlagzeug-Teppich, der zum Mitwippen einlädt. Neben der klaren, hymnischen Gesangslinie komplettiert das heiter bis düstere Synthie-Gefrickel die Wave-Linie und lässt etwas zu aufdringlich die 80er aufleben. Und wo wir gerade bei diesem Thema sind: Was sich mit den ersten fünf Liedern auf Heartache And Fear bereits abzeichnet, lässt sich ab dem sechsten Suffer Me Suffer You und dem siebten Stay Inside definitiv nicht mehr abschütteln. Da kauert dann nicht mehr nur The Cures Robert Smith vor dem inneren Auge hinterm Mikrofon, sondern dank der prägnanten Bassläufe auch seine gesamte Band. Bei dem rhythmisch etwas aus der Reihe tanzendem Save A Life erinnern Tape The Radio an Bloc Party, einen weiteren Nachbarn aus der Heimat. Das Melancholisch-Hymnische schlängelt sich dabei durch alle zehn Songs von Heartache And Fear. Tape The Radio bedienen sich altbekannter Zutaten und mischen daraus fulminante Melodien, die zwar ins Ohr gehen, aber leider jeden Wiedererkennungswert vermissen lassen. Eine Mischung, die man schon in Stadion-Rondelle rausschmettern hört, weitergetragen von Kopfreihe zu Kopfreihe, bis sie schließlich im Fußraum der obersten Tribünensitze langsam verweht.