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    Tayne
    Love

    VÖ: 31.01.2025 | Label: MNRK/Membran
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 383
    7 / 12
    Tayne - Love

    Das Londoner Noise-Pop-Industrial-Trio widmet sich dem am meisten thematisierten Gefühl der Musikgeschichte, einschließlich aller Abgründe und Konflikte.

    Die auf den ersten Blick groß wirkende Schere zwischen schaumig aufgeschlagenen Pop-Melodien und brettharten Industrial-Riffs ergibt auf Taynes “Love” durchaus Sinn und ermöglicht eine gute musikalische Abbildung des angepeilten Gefühlsspektrums.

    Das Album ist ein unkontrolliert wirkender Ritt, die Kompositionen sind abseitig und vielschichtig, meistens erst nach einigen Durchläufen schlüssig. Der Gesang repräsentiert trotz einzelner Schreie die hellen, knisternden Momente, während Gitarren, Bass und Beats dagegenhalten, teilweise anstrengend und in sich gegenseitig übertrumpfenden, dominanten Wellen taktierend.Tayne werfen sich selbst so manchen Knüppel zwischen die Beine, wagen halsbrecherische Soundexperimente und überfrachten ihre Songs mit einer Wall-of-Sound von links und mit polyrhythmischem Piepen von rechts. Hat man sich an dieses ambivalente Vorgehen gewöhnt, bringen das hart abstoßende “Coherent” mit Rachel Aspe oder das futuristisch dystopische “Cause Worthless” inklusive Doublebass durchaus Spaß.

    Mastermind Matt Sutton und seine Kollegen scheuen den größtmöglichen Kontrast nicht, provozieren ihn regelrecht, übertreten bewusst Grenzen und brechen Hörgewohnheiten mit aller Gewalt. Mit einem starken Willen zum Durchhalten sollte sich das wie bei der titelgebenden Liebe am Ende auszahlen.

    Das steckt drin: Black Futures, Ministry, Nine Inch Nails