Ihre Kurzinfos haben ungefähr den Charme lehramtlicher StudiVZ-Profile. “Matthias (Mitbewohner von Jan) ist das Herz der Band. Er schlichtet alle Streitereien, um das letzte Stück Schokolade oder andere Krisen”, heißt es da auf mittlerer Witzigkeitsstufe, und etwa so ist diese Platte. Rosa bebluste Germanistikerstis und eine halbe Tafel Milka Vollmilch, die doch immer freizügig geteilt wird, um die eigene Linie zu wahren. Wen interessiert’s. Der sommerleichte Indiepop, den Team Blender nach rund fünf Jahren Bandgeschichte erstmals auf einem Album gesammelt haben, ist in der Tat recht nett, aber wen hat das zuletzt vom Stuhl gehauen? Eher kleben sie einen zuckrig fest, die Schweberefrains à la Klee, die Barbara Hanff mit dem Versuch poppiger Paulakeit haucht. Zwischendurch zupfen Synthies vorsichtig am Hosenbein und machen Gitarren ein wenig auf Crash Tokio, bevor es doch wieder in vermeintlich melancholisch schöne Gewässer geht. Die Songs heißen “Unsterblich”, “Tage ohne Ziel” und “Fliegen” und gehen nach kurzer Zeit mit Kitschzeilen wie “Nur der Mond ist mein Freund” gehörig am genervten Geist vorbei. Niedlich ist das nur für kleine Schwestern und große Kragenträger; gekonnte Naivität geht anders und ist weit leichter zu ertragen. Man nehme da nur die Co-Berliner Viktoriapark und dann immer schön der Reihe nach.