Auch unter dem männlichen Teil der VISIONS-Besetzung – und macht schließlich den Großteil aus – machte sich eine gewisse Schüchternheit breit: keiner der Gefragten wollte die vorliegenden Platten rezensieren. Solidarisieren/gut finden ja, darüber schreiben lieber nicht. Dabei haben zumindest Team Dresch die Phase der Standort-Bestimmung hinter sich gelassen, ihr Songwriting verfeinert und sind noch Melodie-betonter geworden, ohne an Drive zu verlieren. Natürlich geht es nach wie vor um Körperpolitik, Dinge wie “holding hand with my girlfriend”. Tribe 8 beharren auf kompromißloser Riot-Ästhetik (Schwanz ab! lautet ihre Verteidigungsstrategie gegen Vergewaltiger). Live spielen sie topless und ihr Sound erinnert an die frühen L7, harscher Gitarren-Punkrock, der mit lässigen Singalongs und ska-mäßigen Rhythmen variiert wird. Ein paar Flachheiten wie “Mendo Hoo-Ha” kann man verzeihen.
4/5 (Team Dresch), 3,5/5 (Tribe 8) Alex Brandt
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