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    Teeth Of The Sea
    Wraith

    VÖ: 22.02.2019 | Label: Rocket / Cargo
    Text:
    9 / 12
    Teeth Of The Sea - Wraith

    Aus den Trümmern längst vergessener Industrial-Tradition erhebt sich das fünfte Teeth-Of-The-Sea-Album, um uns daran zu erinnern, dass Avantgarde wortwörtlich der einzige Weg voraus ist.

    Jeder Ton auf “Wraith” hat, wenn auch jeder Track selbsterklärend klingt, eine subtile Note. Die beängstigenden, technoiden Gebilde zeichnen im Kopf ein Bild von London im Nebel, dem Themse-Ufer im Osten, jenseits der London Barrier. Dort, wo die Attraktionen der Skyline im Dunst verschwinden und eine andersweltliche Stimmung von Distanz und morbider Trostlosigkeit das Bild prägen. Irgendwo hier steht auch eines der Studios, in dem Teeth Of The Sea waren, nur um festzustellen, dass sie offensichtlich von Wraiths, also Gespenstern umgeben waren. Den entstehenden Horror gossen sie in bester John-Carpenter-Manier in ihre Songs. Kaputte Beats und alles vereinende, wenn auch seltsam ätherische Bläsermelodien konterkarieren sich dabei, ohne jedoch den jeweiligen Song zu zerstören. Ganz im Gegenteil. Großformate wie das achtminütige “Visitor” nehmen epische Ausmaße an, in denen die Band zwischen Archive und Jaga Jazzist ebenso kunstvoll balanciert wie ein komplett eigenes Klanguniversum formt. Die Gästeliste enthält dabei ein paar Namen aus der pulsierenden Londoner Prog- und Jazz-Szene: Knifeworlds Cloe Herrington, Vanishing Twins Valentina Magaletti und Stereolabs Katharine Gifford geistern durch die Untiefen von “Wraith”. Abgesehen vom umfänglich cineastischen Ton der Platte funktioniert fast jedes Stück zudem ohne den Albumkontext, denn die Bilder, die jeder Track erzeugt, sind so stark, dass sie von der ersten Sekunde an gefangen nehmen.