Es gibt Momente auf Let The Dog Drive Home, in denen man nicht einmal viel Fantasie braucht, um sie sich als Hintergrundballade für textilfreie Boyband-Oberkörper vorzustellen, die sich in Zeitlupe vollregnen lassen. Das will spätestens seit dem Ende der 90er kein normaler Mensch mehr sehen, und so rufen Songs wie der streicherbeladene Opener Feel Good oder das harmlos daherhoppelnde You Never Leave LA eher unangenehme Erinnerungen hervor.
Und wo wir schon bei Klischees sind: Die Nummer mit dem witzigen Comic-Artwork, das in Verbindung mit dem Titel für Schenkelklopfer sorgen soll, um die bierernste Stimmung der Platte aufzuheitern, kauft man höchstens noch den Eels ab. Hier erstickt jeder Witz unter meterdicken Schmalz-Schichten, die auch dafür sorgen, dass kaum mal ein Song wirklich frei atmen und sein Potenzial entfalten kann. Das ist manchmal wirklich schade, wie etwa beim überraschend düsteren Stormy Weather, das ohne das klebrig-süße Glockenspiel am Ende auch von den Fleet Foxes stammen könnte.
So ist die größte Tragödie dieser Platte nicht etwa ihre fehlende Lockerheit, sondern Teiturs im Grunde genommen solides Songwriting, das anders intoniert und arrangiert deutlich mehr reißen könnte, als ein paar notorische Schmuser glücklich zu machen. Natürlich ist Teiturs Hang zur groß aufgezogenen Inszenierung kein neues Phänomen, aber keine seiner bisherigen Platten hat so stark daran erinnert, dass Pop manchmal auch ein Schimpfwort sein kann.