Keine Frage: Er hat Talent, dieser Teitur Lassen von den Faröer-Inseln. Sein ätherisch-sanfter Folk-Pop hat ihn weit fort von seinen 45.000 Landsleuten bis an die Gestade der USA gespült, und darüber singt er nun. Dabei riecht gleich die erste Nummer ein bisschen fad: “Sleeping With The Lights On” könnte nämlich genauso gut auf einer der hochglanzpolierten Saubermann-Scheiben zu finden sein, die Sting in den Neunzigern veröffentlicht hat. “Shade Of A Shadow” sowie den von der Gitarren-Anlage her durchaus schönen Liebesschwur “You’re The Ocean” ereilt das gleiche Schicksal: Er versinkt in fett aufgetragenem Geigen-Make-Up. Man spürt, dass da Studio-Cracks wie Drum-As Matt Chamberlain oder Fretless-Bass-König Pino Palladino den Bogen zu weit spannen. Am besten ist Teitur dann, wenn er auf überflüssigen Schmonz pfeift, seinen Hyper-Producer Rupert Hine vor die Tür setzt, und sich auf die Essenz seiner Stücke besinnt. Seine in der Tat ergreifende Stimme und luftige Pickings à la Suzanne Vega in den Vordergrund rückt wie beim Titelsong oder dem einsamen Herzensbrecher “I Was Just Thinking”. Auch “Josephine” und “One And Only” – obschon auf der Kippe zum Mainstream-Schmonz – schimmern gülden wie Herbstlaub vor der Tür, bevor “Amanda’s Dream” nochmal sämtliche Romantik-Register zieht und “To Meet You” nach arg Coldplay-eskem Beginn gen Jazz-Harmonik abdreht. “Let’s go dancing, waltz around the rumour mill / in your faded dress with the daffodils / let’s go dancing, let time stand still”, heißt es an besserer Stelle. Das funktioniert auf diesem Debüt mit Dating-Garantie leider nicht durchgängig. Knapp: