Es kommt natürlich darauf an, was man von Songwritern will. Teitur Lassen ist weder Indie noch Mainstream. Er hat das Entrückte und Schräge, das man an Underground-Käuzen liebt, und spinnt zugleich große Melodien um Streicherensembles. “Stay Under The Stars” hat mit seinen befreundeten Musikern live im Kreis eingespielt und bewusst den Produktionspomp des Vorgängers weggelassen. Auch die Texte zielen mehr aufs Kleine, auf Mikrokosmen von Menschen, die ihren Platz in der Welt gefunden haben, auch wenn es kein großartiger ist. Der Karussellbetreiber, der in allem Rummel einsam bleibt. Die Barsängerin, die nirgendwo ankommt. Der Dieb, der rein beruflich Solist sein muss. Alles viel weniger traurig, als es scheint, was nicht nur das kindliche Artwork beweist. Humor wird gerne übersehen in diesen melancholischen, aber auch cleveren, euphorischen Liedern. Der grandiosen Single “Louis, Louis”, die sich Altmeister Louis Armstrong zurückwünscht, oder der Verwandlung von Jerry Lee Lewis’ Rock’n’Roll-Fetzer “Great Balls Of Fire” zur Moll-Miniatur, die belegen soll, was für ein tragischer Text in ihr steckt. Lieder, in denen ebenso viel London, New York und Liverpool steckt wie der einsame Taumorgen auf den Färöern. Sollte ihn je jemand remixen, sagt er, solle es Björk sein.