Dabei beginnt es wie immer: Lerners Sonnenscheinstimme, die nicht aus Seattle kommt, dazu eine Akustikgitarre und unverhofft rappelt es in der Indie-Garage. Mit Im a broken man/ Im damaged goods, warnt der Opener Power Lines zumindest vor – der 26-jährige hat genug vom Kindchenschema. “Dormarion” wäre gern erwachsen, ist aber allenfalls durchwachsen. “Ghosts And Creatures” scheint die Snaredrum-Schläge an das vorherige “Empathetic People” abgegeben zu haben, das in Sachen Verzerrung und Geschwindigkeit in die Vollen gegangen ist und nun durch einen Popsong ausgebremst wird, der mit Bassdrum-Beat, Klavier und Synthies im Telekinesis-Kosmos wie ein Fremdkörper wirkt. Oder wirkte. Denn statt Rauschen hat Lerner immer wieder Hall auf der Stimme, einen Drumcomputer zur Seite und eine Hall-verhangene 80er-Kulisse um sich herum. Auf einmal ist das Akustik-Kleinod Symphony, das höchstens Ben Gibbard mit Ukulele schöner hinbekommen hätte, der Fremdkörper. Es zeigt sich, dass es nicht die beste Idee war, für die Aufnahmen bei Spoon-Schlagzeuger Eno in Texas einzuchecken. Erst zum Schluss finden die beiden in “Islands #4” und “You Take It Slowly” mit Interpol-Gitarren und gedrosselten Kopfnicker-Rhythmen noch einen Weg, den 80ern in der Garage Platz zu machen, ohne dafür all das liebgewonnene LoFi-Spielzeug zu verschachern. Benannte Dormarion bisher einzig eine texanische Straße samt Studio, steht das mysteriöse Wörtchen nun für die nicht weniger seltsame, weil richtungslose dritte Platte von Telekinesis.
Indierock
New Wave
Garagenrock
Wäre gerne wie:
Get Cape. Wear Cape. Fly
“Maps”
The Thermals
“Personal Life”