Die verstoßenen Kinder des Brit-Pop wagen das Unmögliche: Sie konvertieren zum klanggewordenen Inferno der späten 80er. US-Underground aus dem regnerischen Glasgow. David Keenan und Brendan O`Hare (ex-Teenage Fanclub/ 18 Wheeler) wandeln auf den Pfaden von VU, Stooges, Yo La Tengo, Sonic Youth oder Sebadoh, und haben die Spleenigkeit des dandyhaften Slackertums ad acta gelegt. Das Zauberwort heißt Eigenwilligkeit. Monotones Geschrammel, spaciger Minimalismus, kontrolliertes Chaos, manische Atmosphäre. Die Ponies beherrschen ihren Big Apple, ohne als billige Kopie durchzugehen. Mal verhalten, mal entfesselt, kreieren sie die beklemmende Intensität eines Blindflugs durch verwinkelte Korridore, schmutzige Hinterhöfe und unterirdische Labyrinthe. Und weil man halt arty klingen möchte, gibt man sich schon mal deutsche Titel wie “Lugengeschichte” und “Innerhalb weniger minuten”. Höhepunkte dieses Debuts sind jedoch die diffusen Klanggewitter von “Not Even Starcrossed” oder “Monster”: Entrückt-gehauchter Gesang, sphärischer Klangteppich und expressiver Noise. Und überhaupt: “I Still Believe In Christmas Trees” ist der Songtitel des Jahres.
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Voices From The New Music
VÖ: 01.01.1900