Temple Of Angels
Endless Pursuit
Dafür sorgt vor allem Frontfrau Bre Morell, die ihre Stimme im Chor mit sich selbst und in Reverb getränkt durch das Album schweben lässt. Manchmal ist sie hinter den dichten Shoegaze-Wänden so schwer zu verstehen, dass sie sich wie Elizabeth Fraser von den Cocteau Twins ebenso gut eine Fantasiesprache ausgedacht haben könnte. Zumindest wirken die Texte der Band ähnlich geheimnisvoll: “When I was young, I let the wind come by and sing its song/ Of all its lives past and all the places I could go”. Auch in ihren eigenen Songs lässt die Band Vergangenes an sich vorbeiziehen. Zwischen Schichten aus seichten Jangle-Gitarren träumt Morell sich in Kindheitsfantasien zurück oder lässt sich von Albträumen einholen.
Besonders “Lost In Darkness” ist die Trauer über den Verlust ihrer Mutter anzuhören. Waren ihre ersten EPs noch von Gothic-Einflüssen geprägt, durchzieht “Endless Pursuit” neben all der Melancholie aber vor allem die leise Hoffnung auf eine Zukunft, die mehr Freude bereithält. Wie auf The Cures “Kiss Me Kiss Me Kiss Me” webt die Band Sounds und Stimmungen dynamisch ineinander. Auch das aufstrebende “(For You) I’d Lose It All” mit dem Gesang von Schlagzeuger Patrick Todd klingt wie eine Cure-Hymne, die den vertrackten Dreampop der Platte zum Schluss weit öffnet.
Das steckt drin: The Chameleons, Cocteau Twins, The Cure