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    Tenebre
    Electric Hellfire Kiss

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Regain Records/Soulfood
    1 / 12

    Holy shit! Fünf Schweden haben sich ‚weiterentwickelt’ und belästigen die Welt fortan mit Gothic- statt Horror-Metal. Was dem Grusel keinen Abbruch tut.
    Ein Blick aufs Cover genügt, um mal wieder zu konstatieren, dass in Skandinavien auch in Musikerhirnen häufig Düsternis herrschen muss: `International Magik Group TENEBRE performs Electric Hellfire Kiss´ prangt dort unter einem spärlich bekleideten Mädel mit Engelsschwingen. Rückwärtig sind hässliche Männer mit fettigen Haaren und schlecht sitzenden Sonnenbrillen abgebildet. Die Liedchen protzen naturgemäß mit Titeln wie “Descend From Heaven”, “Nocturnal Rhapsody” oder “Death Becomes You” – und klingen wie jener Brei, der bei Kühen nach mannigfachem Wiederkäuen des Gras-Mahles am Ende übrig bleibt. Wie schlimmster Gothic-Magensaft mit Metal-Gewürge eben. Muss das noch? Darf das noch? Und wie bescheuert muss man eigentlich sein, um sich im Jahre 2002 von solch berechnendem Dünnpfiff kriegen zu lassen? Man stelle sich vor, Judas Priest hätten auf ihre alten Tage bar jeglicher Ideen HIM studiert und alte Paradise Lost-Tapes aus der Schrankwand gekramt. Dazu addiere man einen neu hinzugestoßenen Scherzkeks namens Victor (Ex-Dawn Of Oblivion), der zwar keinen Ton trifft, aber klasse krächzt und röchelt. Gegen seine im unsäglichen “Alienation” gegrunzten Schlüsselbegriffe wie `immortalis´ und `dementia´ lässt sich freilich kaum argumentieren. Diese Platte (und hier passt der Begriff mal wirklich) ist geradezu ein Kaleidoskop des schlechten Geschmacks. Schockgefrostete Degeneration pur. Tonaler Mundgeruch. Bah.

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