Der “Mellow Garden” ist ein seltsamer Ort, die Früchte sind tatsächlich reif und nicht faul, dennoch stellt sich auf Dauer ein Gefühl der Übersättigung ein. Ohne dass die Ernte schwer im Magen liegt, kostet man von manchem Häppchen und fragt sich: Warum? Sieht man jedoch vom Genuss einiger Stücke wie etwa “Little Planet” oder “Wrong House”, die einen schläfrig mit den Augen blinzeln lassen und ein Gefühl der gepflegten Langeweile erzeugen, ab, kann man fündig werden. “Sun And Rain” verbreitet einen lakonisch-melancholischen Charme, der bezaubert und von dem man mehrmals kosten möchte. Auch “Rockers” überrascht ein wenig, zerlegt seinen Titel mit trippiger Elektronik, Streichersamples und gleichförmigem, sanftem Gesang, von dem man gen Ende jedoch genug hat. “Williams” wird mit unterschwelligen New Order-Anleihen zu einem kleinen Bastard, der zwar nicht wirklich macht, was er will, aber dank eigener Atmosphäre für sich einnimmt. Abwechslungsreich wird es, wenn sich die kühle Hauptstadt in den sterilen Beats von “Berlin” widerspiegelt – die verzerrte Stimme Caro Garskes paart sich mit einem Hauch von Electroclash und gibt eingängige Parolen aus. Richtig störend ist in Tenfolds Garten nichts. Trotzdem hat man das vage Gefühl, dass das gewisse Etwas fehlt.