Keine Angst, Terror sind nicht etwa in den christlich-konservativen Flügel des Hardcore gewechselt. Hier sind immer noch die ironie- und humorfreien Männer am Werk, die ihrer Wut schon auf den Vorgängern windmühlenartig Luft verschafften. Auch auf dem vierten Album im Zweijahres-Rhythmus gibt es dreizehn Mal auf die Zwölf.
Doch wo zuvor bereits in den Albumtiteln verdammte Underdogs den harten Weg einschlugen und die Cover Schlacht und Verzweiflung heroisierten, steht nun in ungewohnt schlichten Lettern Keepers Of The Faith vor schwarzem Hintergrund. Ein Bekenntnis zu den Wurzeln des positiven Hardcore, das sich auch inhaltlich niederschlägt.
Scott Vogel singt zwar immer noch von feindseligen Verzweiflungstaten, wie im Opener Your Enemies Are Mine: Death to everything that you love/ Take away all your self-worth/ I bring you damage/ I owe you pain/ I pray to watch you burn. Doch aus all dem Hass schimmert mehr Hoffnung als jemals zuvor. Und sei es nur, weil man die Feindbilder mit der Brotherhood teilt. Die meisten Songs sind vom Grunde ihres gebeutelten Herzens grobschnittige und vor allem hitverdächtige Mutmacher für die Grabenkämpfe des Miteinanders und gleichzeitig der inbrünstige Dank an all die Kameraden, die einen immer wieder aus dem Dreck ziehen. Ihre neu entdeckte positive Energie nutzen Terror dann auch gleich, um mit einem weiteren Vorurteil aufzuräumen: Der finale Wutausbruch Defiant verwandelt sich ganz nebenbei für nicht mal eine Minute in eine solireiche Metal-Ballade. Von wegen Grobmotoriker.
weitere Platten
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