Terry Gross
Huge Improvement
“Huge Improvement” klingt nach vielem. Nach Low-Desert–Rock im Bleifuß-Modus, nach krachigeren Mogwai-Stücken wie “Batcat” oder “Glasgow-Mega-Snake”, in “Full Disclosure” nach Diermaiers und Perons Faust der späten 2000er. Das Schöne daran ist, dass Phil Manley, Phil Becker und Donny Newenhouse, die Köpfe hinter Terry Gross, bei den Aufnahmen kein Bisschen an Referenzen gedacht haben dürften.
Manley, bekannt von Trans Am und Life Coach, betreibt mit Newenhouse das El Studio in San Francisco, Becker ist angestellt. Hier nehmen Bands wie Big Business oder Moon Duo auf, hier lassen die drei Betreiber in ihrer Freizeit das Band mitlaufen. Ihr Debütalbum “Soft Opening” (2021) bestand aus drei Stücken in 39 Minuten, “Huge Improvement” enthält vier in 34 Minuten, drei davon strukturiert und mit Gesang. Es ergeht sich in schweißtreibender Herrlichkeit und krautiger Meditation.
Sollte das der Witz im Albumtitel sein? Nein: Manley erzählt vom Laden mit dem schrägen Namen Sheepskin City, der dem Album-Opener seinen Titel gab. Ihn jeden Tag auf dem Weg ins Studio zu passieren, war eine beruhigende Konstante, jetzt hat er dichtgemacht. Manley ärgert das, diese ständige Veränderung, der Albumtitel ist sarkastisch gemeint. Schade eigentlich bei derart freier, letztlich positiver Musik. Gegen das Vergessen ziert Sheepskin City das Albumcover.
Das steckt drin: Brant Bjork & The Low Desert Band, Faust, Fu Manchu
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Soft Opening
VÖ: 29.01.2021