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    Thalia Zedek
    Fighting Season

    VÖ: 21.09.2018 | Label: Thrill Jockey / Rough Trade
    Text: André Bosse
    9 / 12
    Thalia Zedek - Fighting Season

    Grandiose Indierock-LP der Ex-Come-Chefin: Spröde, herzlich und begnadet arrangiert.

    Thalia Zedek gehört zu den selten besungenen Heldinnen des US-Undergrounds, als Sängerin, Songwriterin, Gitarristin und Soundforscherin in Bands wie Come, Live Skull oder zuletzt E (zusammen mit Leuten der exzellenten Leisetreter-Emoband Karate) zeigt sie seit Jahrzehnten, dass Sperrigkeit und Herzlichkeit durchaus zusammengehen. Solo und wahlweise mit ihrer Thalia Zedek Band nimmt sie seit einigen Jahren Gitarrensongs auf, mit denen sie verstärkt nach innen blickt. Waren die Platten ihrer Band Come immer auch ein aktiver Aufruf, sind die eigenen Songs weniger direkt, introvertierter. Dass das neue Album nun ausgerechnet “Fighting Season” heißt, zeigt Zedeks Hang zur Selbstironie. Andererseits, man muss das Weltgeschehen vielleicht mit einem solchen Begriff beschreiben, aufgeschnappt hat sie ihn bei einem Bericht über Afghanistan, wo wie überall auf den harten Winter der Frühling folgt – und dann die Kämpfe wieder aufgenommen werden: “Fighting Season”. Mitgeholfen hat Chris Brokaw, ihr Ex-Kollege von Come, was schon zeigt, dass diese neue Musik keinen Bruch mit der Vergangenheit darstellt. Auch J. Mascis ist mit dabei, igelt sich mit seiner Gitarre perfekt ein in diesen langsamen, aber intensiven Indierock-Sound, der vom Blues und Velvet Underground inspiriert ist, von alternativem Country und Patti Smith, natürlich auch vom Hardcore und Punk – aber eben nicht mehr offensichtlich, sondern zwischen den Zeilen. Zum Beispiel, wenn “Bend Again” immer wieder einbricht und sich aufbäumt – und umso heller strahlt, wenn J. Mascis sein Solo spielt. Die hohe Schule des Indierock!

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