Thalia Zedek
Trust Not Those In Whom Without Some Touch Of Madness
Text: Sascha Seiler
Bereits die ersten beiden Songs reihen sich mit ihren Titeln “Ship” und “Sailor” blendend in die Meeres-Metaphorik ein. Wenn die Geige ihres Mistreiters David Michael Curry und der ruhige, jedoch stets bedrohlich wirkende Gesang von Thalia Zedek erklingt, ordnen sich ihr Gitarrenspiel und das Schlagzeug zwar unter, produzieren im Hintergrund jedoch ein stetiges Grollen, das wie die Ruhe vor dem Sturm wirkt und das kommende Unglück heraufbeschwört. Die Geige wirkt hierbei wie ein fragiles Gebilde, das sich befreien will von der drohenden Katastrophe, der Gesang wie der einer allwissenden Geschichtenerzählerin, die viel gesehen hat und die nichts mehr aus der Ruhe bringen kann. Was interessant und für den Zuhörer herausfordernd beginnt, entwickelt aufgrund der nicht vorhandenen Modulation der Spannung allerdings schnell gewisse Züge von Monotonie. Da Thalia Zedek, die bereits seit den frühen Achtzigern unter anderem bei Bands wie Come und Live Skull mitwirkte und nun ihr zweites Solo-Album vorlegt, niemals die Herangehensweise an ihre Songs ändert, verläuft die Sturmwarnung nach einer Weile im Sande und der Hörer fragt sich, was man aus dieser Band und diesen Songs bei etwas mehr Variationsvermögen nicht alles hätte herausholen können.
weitere Platten
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