0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    The Aim Of Design Is To Define Space
    Aim Of Design Good Time

    VÖ: 14.10.2005 | Label: Hobby Deluxe/Indigo
    Text:
    3 / 12

    Pseudo-exaltierter Hip-Rock zwischen No Wave und ziellosem Geschwurbel. Wären die grenzdebilen Texte

    nicht, es könnte beinahe gefallen.

    Ja, der Bandname ist nicht so leicht zu merken. Der ist schön lang und toll verquer. Die Band selber

    möchte auch toll verquer und Besitzer des längsten ‘The’-Bandnamens ever sein. Zu merken braucht man

    sich diesen allerdings nicht zwingend. Es sei denn, man könnte sich in den feuchten Erguss dieser

    vier Berliner verlieben. Laut Info haben sich bereits Ben Becker und Tobias Levin verliebt – aber

    who cares? Was hier auf einer musikalisch durchaus annehmbaren Basis aus Postrock, Wavepunk und, nun

    ja, Berliner Schule fußt, wird durch den Schwachsinn in Textform in den Dreck gezogen. Aber

    natürlich, man muss das mit Humor nehmen, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn – oder eben mit

    T.A.O.D.I.T.D.S. Man kann aber auch nüchtern an die Sache rangehen und feststellen: Dort, wo

    Surrogat lyrisch grenzwertig sind, kann diese Platte das Niveau noch ein paar Etagen tiefer stapeln.

    Wild zusammengepantschte Textbrocken würgt Sänger Einhorn da aus, dass einem schnell der Appetit

    vergeht. Völlig wirr und voller wir-sind-so-originell-Attitüde wird hier geschüttelreimt bis man

    völlig genervt (oder völlig begeistert?) ist. Genervt war wohl auch das Label L’Age D’Or, das der

    Band absagte. “Also musikalisch finde ich es super interessant” haben die Hamburger in ihrem

    Rückschrieb geantwortet. Vielleicht haben sie noch dazugeschrieben, dass Textzeilen wie “Bum Bum

    Stinke Stinke neue Schuh” banaler Quatsch sind, dass man Storys von “Magic Juhnke”, dem

    “Hooligankäppchen” und Fridolin dem frechen Dachs nur schwer ertragen kann. Außerdem – musikalisch

    ist das auch nicht so super interessant, sondern oft monoton, dröge und ohne prägnante

    Zuckermelodien ziellos herumrockend. Einen Bonuspunkt gibt es jedoch für eine Zeile aus dem

    unsäglichen “Besenwagen”. Dort heißt es: “Denkst du oft an mich zurück und an meine Flöte? / Die

    dich einst viel mehr berührte als Reamonn oder Goethe”. Hoch lebe die Pornopoesie.