The Aim Of Design Is To Define Space
Aim Of Design Good Time
Text: Jan Schwarzkamp
Ja, der Bandname ist nicht so leicht zu merken. Der ist schön lang und toll verquer. Die Band selber
möchte auch toll verquer und Besitzer des längsten ‘The’-Bandnamens ever sein. Zu merken braucht man
sich diesen allerdings nicht zwingend. Es sei denn, man könnte sich in den feuchten Erguss dieser
vier Berliner verlieben. Laut Info haben sich bereits Ben Becker und Tobias Levin verliebt – aber
who cares? Was hier auf einer musikalisch durchaus annehmbaren Basis aus Postrock, Wavepunk und, nun
ja, Berliner Schule fußt, wird durch den Schwachsinn in Textform in den Dreck gezogen. Aber
natürlich, man muss das mit Humor nehmen, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn – oder eben mit
T.A.O.D.I.T.D.S. Man kann aber auch nüchtern an die Sache rangehen und feststellen: Dort, wo
Surrogat lyrisch grenzwertig sind, kann diese Platte das Niveau noch ein paar Etagen tiefer stapeln.
Wild zusammengepantschte Textbrocken würgt Sänger Einhorn da aus, dass einem schnell der Appetit
vergeht. Völlig wirr und voller wir-sind-so-originell-Attitüde wird hier geschüttelreimt bis man
völlig genervt (oder völlig begeistert?) ist. Genervt war wohl auch das Label L’Age D’Or, das der
Band absagte. “Also musikalisch finde ich es super interessant” haben die Hamburger in ihrem
Rückschrieb geantwortet. Vielleicht haben sie noch dazugeschrieben, dass Textzeilen wie “Bum Bum
Stinke Stinke neue Schuh” banaler Quatsch sind, dass man Storys von “Magic Juhnke”, dem
“Hooligankäppchen” und Fridolin dem frechen Dachs nur schwer ertragen kann. Außerdem – musikalisch
ist das auch nicht so super interessant, sondern oft monoton, dröge und ohne prägnante
Zuckermelodien ziellos herumrockend. Einen Bonuspunkt gibt es jedoch für eine Zeile aus dem
unsäglichen “Besenwagen”. Dort heißt es: “Denkst du oft an mich zurück und an meine Flöte? / Die
dich einst viel mehr berührte als Reamonn oder Goethe”. Hoch lebe die Pornopoesie.