The Animen
Same Sun/Different Light
Text: Christian Steinbrink
Das mag für minderwertige Vertreter dieser Klanghistorikergilde zwar zutreffen, für einige wenige aber auch nicht. Zu den Positivbeispielen gehören zweifelsfrei die Schweizer The Animen, wie ihr drittes Album beweist. Denn das Quartett kreist den Gegenstand seiner Musikvorliebe, den Rock der 60s, aus vielen Perspektiven ein. So kommt es, dass die Band die Arrangements ihrer Songs mal auf Haut und Knochen verknappt, sie dann in tieftraurigen Soul taucht oder ihnen einen hymnisch-britischen Neo-Anstrich verpasst. Sicher ist: The Animen arbeiten sich an Sphären von subtilen Zwischentönen ab, ohne dadurch an Kraft zu verlieren. Nur selten rocken sie wild und unkontrolliert, sondern viel häufiger edel und gediegen. “Same Sun / Different Light” erinnert manchmal an Mando Diao, bevor sie die Garage verrieten, und an Britpop-Bands mit starkem 60s-Bezug. Außerdem natürlich oft an Originale wie etwa The Kinks. Die Platte punktet mit einer für den Stil außerordentlichen Vielfalt im Songwriting trotz einer konzeptionellen Strenge im Sound-Korsett, und ein paar echte, generationenübergreifende Hits sind auch dabei. Das ist so souverän gut, dass man konstatieren muss: Kämen The Animen aus Großbritannien, hätte sich die Presse schon längst vor Euphorie überschlagen.
weitere Platten
Are We There Yet?
VÖ: 26.02.2016
Hi!
VÖ: 17.01.2014