David meets Goliath – eine kleine Band hat den großen Pop im Visier.
“Oh you need to be loved!” Genau – warum es sich mit der Urteilsfindung schwer machen, wenn doch schon der erste Refrain der ersten Nummer alles sagt? The Anniversary muss mögen, wer ein Herz für Melodien und eine Schwäche für sympathischen Größenwahn hat. Denn das muss man sich mal vorstellen: Eine kleine Indierockformation aus Kansas will sich mit den Großen messen, verfasst eine Mischung aus Konzeptalbum und Rockoper, fordert damit Elvis Costello und Ric Ocasek, die Pixies und die Beatles zum Duell – und rettet sich beachtlicherweise bis weit in die Verlängerung hinein. Ausgehend von einer mehr als soliden Indie-/Emorock-Basis erinnern die Get Up Kids-Freunde dabei mal an Built To Spill in ihrer pittoresken Caspar David Friedrich-Phase, mal an die famosen Phantom Planet, mal gar an die Beach Boys. So einfach geht eingängiger, bisweilen pompöser Gitarrenpop mit simplen Mitteln, tollen Melodien und ausgefuchsten Arrangements. Trumpf im ohnehin schon Ass-reichen Ärmel ist hier wie beim Vorgänger “Designing A Nervous Breakdown” Adrianne Pope, die mit ihren Keyboard-Texturen Schwung und Stimmung gibt und mit ihrer Stimme den Sängern Josh und Justin feinste Akzent-Paroli bietet.
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Designing A Nervous Breakdown
VÖ: 01.04.2000