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    The Antikaroshi
    Per/Son/Alien

    VÖ: 01.10.2010 | Label: Exile On Mainstream/Soulfood
    Text: Stefan Layh
    7 / 12

    Konventionen? Gehören gesprengt. Wenn sich dann der Staub gelegt hat, tauchen neue Auswege auf. Die führen The Antikaroshi über Postrock und D.C.-Punk hinaus.

    Wer Per/son/alien verstehen möchte, sollte bereit sein, ein Rätsel zu entschlüsseln und The Antikaroshi auf verschlungene Nebenstraßen folgen. Per/son/alien ist das zweite Album des Trios aus Potsdam und klingt vor allem: nach mehr. Nach mehr Musikern, mehr Mut, mehr Interpretationsmöglichkeiten.

    Postrock, D.C. und Dischord bleiben die Leuchttürme, die zur Orientierung dienen. Trotzdem halten The Antikaroshi ihren ganz eigenen Kurs. Per/son/alien ist fragmentarisch im Text, experimentell im Ton, unwägbar in der Struktur. Hirnfutter, das neue Gedankengänge erleuchtet und uns gleichzeitig in ein Labyrinth treibt, aus dem jeder seinen eigenen Weg heraushören muss. Per/son/alien atmet tief ein, saugt Partikel aus Quicksand, Cave In oder Sparta auf und bläst das Gemenge langsam und raumgreifend wieder aus. Der Gesang pendelt zwischen Joan Of Arcs Tim Kinsella und immer wieder Fugazis Ian MacKaye.

    The Antikaroshi würfeln mit Worten und Halbsätzen, die Intensität der Vocals variiert dabei vom Flüsterton aus der Ferne bis zum Halbgebrüll im Genick. Hier ein Filmsample, dort ein Outro, Krautrockorgelklänge und spacige Synthesizer: The Antikaroshi nehmen sich großzügig Zeit und Raum, lassen Per/son/alien wachsen, nein wuchern. Was entsteht, ist ein abenteuerliches Album für Geduldige. Eine Sammlung von fragmentarischen Botschaften, die in ihrer zerfurchten Opulenz für sich selbst und doch in Rätseln sprechen. Vernebelte Aussagen, auf die sich jeder seinen eigenen Reim machen muss.

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