Manchmal ist Plattenfirmenpolitik suspekt. Da stellt man der Welt jeden New-Metal-Elfmeter vor, die wahren Perlen werden einem jedoch vorenthalten.
Beispiel: The Apex Theory aus Kalifornien. Dabei hätte man sogar einen perfekten Vermarktungsansatz für das Quartett: Drei Armenier und ein amerikanischer Jazz-Drummer machen seit Jahren die Szene in Los Angeles unsicher. Klingelt was? Sogar was den Sound angeht, sind The Apex Theory, wenn auch etwas Metal-lastiger, mit Rhythmik und Melodien dichter an System Of A Down, als es die bald folgenden Mitläufer allesamt schaffen werden, ohne dabei an Innovation einzubüßen. Und dennoch: Es wäre schlichtweg falsch und auch zu billig, diese zwölf intelligenten Kompositionen als Rip-Off bezeichnen. Denn man hat es hier schlicht mit einer jungen, hungrigen Kapelle zu tun, die ihre Ideen mit überraschenden Breaks, interessanten Arrangements und gutem Gesang innovativ vertont. Musikalische Versiertheit trifft auf Durchschlagskraft und eine Band mit einem Anliegen, “Add Mission” und “Mucus Shifters” haben mit markanten Refrains gar das Zeug zum Clubhit. The Apex Theory sind definitiv herausragend und gut. Und das sollte betont werden in einer Szene, deren Sellout auch anno 2002 nicht aufhören will und die so ihre wenigen hörenswerten Vertreter zu verschlingen droht. Wer neugierig geworden ist, bestelle sich “Topsy-Turvy” beim Händler oder hoffe darauf, dass die Leute in den zuständigen Chefetagen doch noch den Schuss hören und dieser Band ein Forum geben.