The Apples In Stereo
New Magnetic Wonder
Text: Markus Hockenbrink
Genau genommen ignorieren sie nämlich schon seit 14 Jahren alle Strömungen, die das Reinheitsgebot lupenreinen Powerpops verwässern könnten, und prahlen sogar damit, ihr neues Album auf 96 Spuren aufgenommen zu haben. Allein für die Instrumente, wohlgemerkt. Bei den Apples geht es aber wohl erst in zweiter Linie um Text und Musik – die Band ist ein Politikum. Fans der dickköpfig unzeitgemäßen Combo treiben sich, seit es das Internet, gibt in den Parallelwelten der Webrings herum, wo Namen wie Elephant 6 oder Jellyfish viel gelten, während man von den meisten aktuellen Rockbands noch nie etwas gehört haben muss. Die Frage, inwieweit man sich willentlich vom Pop abgrenzen kann, wenn man doch demonstrativ nichts als Pop spielt, beantwortet “New Magnetic Wonder” mit: sehr weit. Die Platte bietet 24 Tracks, mindestens ebenso viele Instrumente, zahllose Oohs und Aahs im Hintergrund, und mit “Sunndal Song” einen wirklich charmanten Hit. Nach üppigen 53 Minuten kann man da durchaus die erstaunlichen Fähigkeiten der schnurrenden Melodieschmiede bewundern – der fast perverse Konservativismus unter der glänzenden Oberfläche ist aber mindestens genauso atemberaubend. Nächster Halt: Marillion.
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