The Apples In Stereo wagen erneut das Abenteuer in Lo-Fi und brettern hurtig, aber gekonnt durch vier Jahrzehnte rockender Popmusik.
Sätze wie “Ich glaube, es ist gut, nicht immer dem nachzurennen, was andere Leute hip finden”, haben einen Platz im Buch der hundert prominentesten Musikerphrasen sicher. Trotzdem ist es wohltuend, dass die Band mit dem komischen Namen das wirklich ernst meint. Dieses Trio kann einiges, nur nicht nein sagen, wenn es darum geht, den eigenen Helden musikalisch die Ehre zu erweisen. “Velocity Of Sound” kann rocken wie die Ramones, die Pixies, Velvet Underground und Sonic Youth, oder hinreißende Melodien Marke Beach Boys, Beatles und Zeitgemäßeres wie Weezer aus dem Hut zaubern. Und, als ob das nicht reicht, würde man laut Bandchef Robert Schneider auch gern “mehr fuzzy, ein bisschen wie Black Sabbath” klingen. All dieser Ehrgeiz lässt sich bei elf Songs bestaunen, die mit einer halbstündigen Laufzeit auskommen. Viel länger hat das Produzieren der Platte wahrscheinlich auch nicht gedauert, denn die Apples In Stereo bemühen sich um authentischen Proberaum-Sound ohne aufwendigen Feinschliff. Da darf auch schon mal das Schlagzeug lauter sein als die Gitarren. Aber spätestens beim Song “Baroque” erkennt man, wo das alles hinführt, nämlich geradewegs zu einem hartnäckigen Ohrwurm. Und dann weiß man auch, warum Herr Schneider und seine Gefährten mit ihrem trendfreien Schrammelpop so sympathisch wirken.
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