The Armed
Perfect Saviors
Natürlich sind The Armed weiterhin chaotisch, aber nicht mehr so unberechenbar wie 2021, als “Ultrapop” die Musikwelt durchgeschüttelt und gespalten hat. Gesang und Melodien rücken stärker in den Vordergrund, während die Riffs und Drums, die Effekte und Irritationen weiterhin ungebremst losgeschleudert werden.
The Armed zu greifen ist nach wie vor nicht leicht, trotzdem ist “Perfect Saviors” ihr zugänglichstes Album, um in diesen Kosmos aus Kult-Gehabe, inzwischen aufgegebener Anonymisierung, Artifiziellem, Attitüde, offenen Armen und Sicherheitsabstand einzutauchen. Allein “Everything’s Glitter” ist Alternative Rock fürs Stadion, der den Pomp von Muse mit der Genre-Jonglage von Turnstile verbindet.
“Perfect Saviors” ist ein Album, das sich beim ersten Hören nicht komplett fassen lässt und ein paar Anläufe erfordert, die sich am Ende aber lohnen. Dann geht der hypnotisch-psychedelische “Burned Mind”-Refrain in einer Art Refused-Riffing auf, “Sport Of Form” gibt sich erst muskulös, dann mit Julien Baker als Gastsängerin doch verliebt-verträumt, um sich dann wieder selbst in Brand zu stecken.
Es gibt viel zu entdecken, hinzu kommen zahlreiche Gastbeiträge von Josh Klinghoffer bis Jacob Bannon (Converge) – und Iggy Pop als Gott persönlich im “Sport Of Measure”-Video. Ein Wirbelwind, von dem man sich die durchschütteln lassen sollte.
Das steckt drin: Letlive, Refused, Turnstile
weitere Platten
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VÖ: 25.09.2009