The Ashes Of Creation
First Breath After Coma
Text: Patrick Grossmann
Jessas, geht dem guten Guido Lucas die Kohle aus? Hat der das nötig? Blanke Sprachlosigkeit macht sich breit, führt man sich die neueste Produktion aus der gut eingeführten Troisdorfer Blubox zu Gemüte. Denn was einem die Marsberger Kapelle The Ashes Of Creation mit dem zweiten Album “First Breath After Coma” vor den Latz hustet, ist nichts und will doch alles gleichzeitig sein, was längst modrig müffelt: brackig-zickiger Crossover, Kirchentags-Folk, Düster-Gothic neben weiblicher Sirene und nervtötendem Mittelalter-Geflöte, New-Metal-Dumpfsinn, Gniedel-Rock (inklusive Anfänger-Solo), Synthesizer-Wave à la Vorgestern. Nix Neo jedenfalls. Pop Noir ist das laut Bio, die zudem einen vor Unverfrorenheit preiswürdigen Namedropping-Rekord (Franz Ferdinand, Bright Eyes, King Crimson, Gun Club) aufstellt. Es ist unterm Strich bei weitem nicht bloß Diana Nawraths Möchtegern-Stimmchen, das einem den Kaffee schal werden lässt. Auch Panflöten oder das Dilettanten-Schlagzeug allein hätte man hie und da womöglich noch wohlbehalten verdaut, ebenso die omnipräsente inhaltliche Überfrachtung der scherenschnittartigen Texte, den haarsträubenden Akzent. Alles zusammen jedoch ist, mit Verlaub, die Krätze. Unanhörbar. Statt dem Phoenix, der aus der Asche steigt, gilt: Staub zu Staub. Ruhe in Frieden. Und zwar pronto. Wo Marsberg liegt? Will man lieber nicht wissen, Herr Lucas.