Dem Trio mit feministischer Grundsatzkritik zu kommen, wäre eh die völlig verkehrte Herangehensweise. Schließlich ist The Atomic Bitchwax für Gitarrist Finn Ryan und die beiden Monster-Magnet-Mitglieder Chris Kosnik (Bass) und Bob Pantella (Schlagzeug) in erster Linie eine Spielwiese, auf der mit einem Augenzwinkern alles in Acid getaucht und unter Starkstrom gesetzt wird, was zu einem klassischen Rocksong gehört. Vom zackigen Tempo, in dem hier Riff auf Riff vom Stapel gehen, über die heillos kreischenden Sologitarren bis zu den mit Obszönitäten vollgestopften Texte ist deshalb alles an Force Field zu schnell, zu viel, zu drüber – aber das natürlich mit voller Absicht. In maximal drei Minuten feiern The Atomic Bitchwax Geschwindigkeitsorgien, die Namen wie “Hippie Speedball”, “Alaskan Thunder Fuck” oder “Tits And Bones” tragen und im Grunde keiner weiteren Erklärung bedürfen. Umso wichtiger, dass die Qualität stimmt: Die Riffs krachen, die Refrains zünden wie eine Feuerwerksbatterie an Silvester, die Gesangsharmonien sitzen und verpassen Tracks wie “Shell Of A Man” den letzten Kick. Nur ein Über-Hit wie “Roseland” vom Vorgänger “Gravitron” fehlt, weshalb die Halbwertszeit dieses Speedtrips etwas kürzer ist. Aber um es mit “Earth Shaker (Which Doobie U Be)” zu sagen: Sometimes you gotta rock and roll – um dieses Bedürfnis zu stillen, ist “Force Field” die perfekte Sofortmaßnahme.
weitere Platten
Gravitron
VÖ: 01.05.2015
The Local Fuzz
VÖ: 08.04.2011
II
VÖ: 02.10.2000
dto.
VÖ: 01.01.1999
Spit Blood
VÖ: 01.01.1900