Ed Mundells Seitenprojekt ist zu einer richtigen Band mutiert, mit richtigen Songs, richtig fettem Groove, und somit eine richtig ernst gemeinte Empfehlung wert.
Ich muss ja zugeben, dass mich ihr Erstwerk I eher geärgert als gefreut hat. Die Frage nach der Notwendigkeit für dieses Seitenprojekt beantwortete Monster Magnets Vorzeige-Klampfer Ed Mundell damals in höchstem Maße einleuchtend: Gitarristen wollen wichsen, und weil die Hauptfrau das nicht immer bis zum Höhepunkt gestattet, fängt man eben eine kleine Affäre mit befreundeten Kollegen an. Nach dieser ersten, regelrecht nervtötenden Frickelorgie hat sich Mundell jetzt offensichtlich frei gespielt, der Kopf ist nicht mehr ganz so rot, und er zeigt, dass er wirklich Songs schreiben kann. Und was für welche. Der Opener Ice Pick Freek ist ein mit Groove vollgetanktes Instrumental, in dem zwar immer noch der Draht gequält wird, bis die Spulen überhitzen, aber aufgrund des fehlenden Gesangs lässt sich das ganz gut verschmerzen. Schon beim zweiten Stück Forty-Five haben Atomic Bitchwax dann restlos überzeugt. Was für ein Riff! Geht nicht mehr aus dem Kopf, und man will es auch gar nicht wieder hergeben. II zeigt sich als sehr stark vom Seventies-Rock solcher Kollegen wie Led Zeppelin und vor allem Atomic Rooster beeinflusst, deren Play The Game auch äußerst zufriedenstellend gecovert wird. Mein Highlight ist allerdings Cast Aside Your Masks, ein schweinisch treibender Autobahnrocker, der selbst so souveräne Kollegen wie die Queens Of The Stone Age ein kleines bisschen neidisch machen dürfte. Musikalische Masturbation kann also doch für alle Beteiligten zu einer höchst befriedigenden Angelegenheit werden.
weitere Platten
Force Field
VÖ: 08.12.2017
Gravitron
VÖ: 01.05.2015
The Local Fuzz
VÖ: 08.04.2011
dto.
VÖ: 01.01.1999
Spit Blood
VÖ: 01.01.1900