Mit seinem Label Hydra Head möchte Isis-Frontmann Aaron Turner vor allem eines: Bands vorantreiben, die ihm persönlich großes Vergnügen bereiten. Verkaufszahlen seien für ihn dabei nie eine Motivation gewesen. Nicht weiter verwunderlich also, dass er es The Austerity Program nun ermöglicht hat, ihr Debütalbum auf den Markt zu bringen. 2003 hatten Thad Calabrese (b) und Justin Foley (g, v, Drum Machine) bereits eine EP namens “Terra Nova” veröffentlicht, die nur wenig Absatz fand. Auch mit “Black Madonna” werden sie bei der breiten Zuhörerschaft selten auf Gehör stoßen, ihr neues Werk ist schwer verdaulich. Die Voraussetzungen lassen es bereits erahnen: Die acht unbetitelten Songs verbreiten eine bösartige Atmosphäre aus Noise und schweren Gitarren. So weit so eindeutig, doch was dann kommt, ist fieser als erwartet. In “Song 17B” wird der Bass so hart gerupft, dass er sich nicht nur ins Trommelfell, sondern gleich noch durchs Nervengewebe bohrt – fieberhafte Zustände und Wahrnehmungsstörungen à la Neurosis nicht ausgeschlossen. Titel und Texte sind auf “Black Madonna” nebensächlich: Ob der Albumtitel eine Anspielung auf die Jungfrau Maria oder Pop-Diva Madonna ist, interessiert nicht mal das Duo selbst. Hauptsache die Synapsen knacken. Doch Vorsicht: dieses Toxikum kann auch zur Sucht werden.