Dass zwischen “Funplex” und dem Vorgänger “Good Stuff” 16 Jahre liegen, glaubt einem kein Mensch. 16 Jahre. Aber von wegen, “Funplex” müsse daher nostalgisch klingen: Reihenweise lassen sich hier Querverweise zu den so genannten In-Bands dieser Tage finden. LCD Soundsystem, Hot Chip, The Long Blondes, CSS, Jarvis Cocker, Le Tigre und viele mehr – ungerecht, dass The B52s eher selten als Generalbezug der Popgeschichte genannt werden. Mag daran liegen, dass die Popart-Band aus Athens nie Lust auf poptheoretische Auseinandersetzungen hatte. Das Dogma ist purer Hedonismus, The B-52s sind eine Partyband. Eine Kindergeburtstag-Partyband zwischen Science-Fiction und Retrolook mit Liedern über Ufos und fremde Planeten, seltsame Tänze und bunte Farben. Die wichtigsten Bestandteile seit eh und je und auch hier: muntere Gitarrenriffs, einfache Melodien, leicht verständliche Rhythmen, Handclaps sowie der vorlaute Sprechgesang von Fred Schneider und die coolen Girl-Vocals von Kate Pierson, die tatsächlich schon 59 Jahre alt ist und in der Nähe von Woodstock ein Öko-Nostalgie-Motel betreibt. “Funplex” macht gute Laune, hat eine Menge Hits, ist clever und überkandidelt und im Grunde eine Blaupause für das, was diese Band immer spielen wollte: globalen Partypop.