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    The Bees
    Free The Bees

    VÖ: 28.06.2004 | Label: Virgin/EMI
    Text: Falk Albrecht / Tanja Stumpff

    Zunächst mag man nichts Böses denken. Der erste Song “These Are The Ghosts” plätschert gefällig an einem vorbei und klingt dabei einigermaßen authentisch alt nach den Beach Boys.

    “Wash In The Rain” geht danach ebenfalls noch okay, wobei man sich hier bereits an der hemmungslosen Retro-Fixierung der Band stoßen kann. Bei “No Atmosphere”, dem programmatisch betitelten dritten Song, ist der Ofen dann aber aus. Mit strunzdummem Orgelspiel und dämlichem Uffta-Rhythmus kann man vielleicht angeschickerte Hausmütterchen auf dem Stadtteilfest begeistern, sonst sollte das aber wirklich niemand hören wollen. Danach gibt’s zwar wieder einige Lichtblicke, etwa den tatsächlich recht gelungenen, nach einer Drifters-Adaption klingenden Schleicher “I Love You”. Doch The Bees wissen jedes zarte Aufkeimen von Sympathie direkt wieder abzuwürgen: Mit “Go Karts” gibt es einen weiteren Schlag unter die geschmackliche Gürtellinie, dazu gesellen sich diverse Beispiele songwriterischen Mittelmaßes und vertonter Vergangenheitsbewältigung. Wer nie einen Song gehört hat, der älter als 35 Jahre ist, soll das hier ruhig kaufen. Alle anderen halten sich lieber direkt an die Originale und hören Beach Boys, Kinks, Beatles oder von mir aus auch die Monkees.
    Falk Albrecht – 5

    Herrlich altmodisch und aberwitzig klingt das zweite Album der Bees, die sich auf britische Popwurzeln besinnen und ab und an die amerikanische Westküste streifen. Paul Butler und Aaron Fletcher haben sich Verstärkung geholt: Ihre Freunde Kris Birkin (Gitarre), Michael Clevett (Drums), Tim Parkin (Trompete) und Warren Hampshire (Hammond) sind nach der Tourbegleitung fester Bestandteil der Band geworden, so dass “Free The Bees” ein wenig voller und organischer als das Debüt vor zwei Jahren ertönt. Verspielt, jedoch ohne in überflüssigen Manierismus zu verfallen, treten The Bees eine abwechslungsreiche Zeitreise an. Ein verzerrter Gitarrenakkord blitzt auf, verbindet sich mit sanften Gesang, und “These Are The Ghost” bildet einen melancholisch angehauchten Auftakt, bevor die Single “Wash In The Rain” neue Koordinaten setzt: Piano und Orgel, Drums und rohe Gitarrensoli schaffen ein irres Bild, das vom Rhythmus zusammengehalten wird, während die Stimme Pauls zwischen lakonischen Statements und rauer Anklage schwankt. “No Atmosphere” lebt mit Reggaeschlagseite, während das grandiose “Chicken Payback” zur Jahrmarktsparty in der Scheune aufspielt. Verträumt gestaltet sich “I Love You” als berührender Ruhepunkt nach dem abgedrehten Instrumental “The Russian”, das seinen Namen nicht zu unrecht trägt. “It’s a good song for someone – but who’s that going to be?” lautet eine Frage der “Horsemen” – mit ihren zwölf Perlen sorgen die Bees dafür, dass sie eine rhetorische bleibt.
    Tanja Stumpff – 10

    weitere Platten

    Octopus

    VÖ: 27.04.2007

    Sunshine Hits Me

    VÖ: 28.01.2002