The Besnard Lakes
Are The Roaring Night
Text: Jan Schwarzkamp
Auf ihrem regulären Debüt von 2007 (das Demo von 2003 klammern wir mal aus) waren The Besnard Lakes noch “The Dark Horse”. Jetzt sind sie “The Roaring Night”. Aber wer sind sie denn? Hinter der Band steckt das Ehepaar Jace Lasek (g/v) und Olga Goreas (b/v). Eigentlich arbeiten die beiden gemeinsam als Produzenten und Engineers in ihrem Breakglass Studio in Montreal. Dort schauten schon Wolf Parade, Stars oder The Dears vorbei. Und wer so ein schönes Studio sein Eigen nennt, der darf sich darin gerne auch mal selbst austoben, ja unseretwegen sogar den inneren Brian Wilson nach außen kehren. Das gelingt jetzt schon zum zweiten Mal formidabel. Geradezu überwältigend schön. Ein Album, in dessen Schichten man abtauchen kann. Stunden um Stunden. Immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken. Einen weiteren Chor, eine weitere Welle warmer Gitarren, noch ein paar Streicher und Bläser. Erneut standen die Beach Boys Pate für die imposanten Chor-Harmonien, wobei neuerdings (und besonders bei “Chicago Train”) auch der Vergleich mit Band Of Horses gestattet sei. Auch die heimischen Kollegen von Stars und Black Mountain kann man heraushören, wenn man möchte. Die Originalität, mit der The Besnard Lakes zu Werke gehen, schmälert das ja nicht. Vor allem ist das hier ein Album, das in seiner Gänze glänzt. Es schreit nicht danach, auf der Jagd nach Singles ausgeweidet zu werden. Heißt: Man muss der Platte Zeit geben, damit sie sich würdevoll entfalten kann. Erst wer das befolgt hat, darf “Albatross” (kein Fleetwood-Mac-Cover), dieses shoegazerige Wunderwerk, für seinen Lieblings-Song-Mix 2010 heraustrennen. Haben wir uns verstanden? Gut.
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