Wobei es schnell lächerlich werden kann, wenn man sich mit Namen wie The Velvet Underground und My Bloody Valentine schmückt, nur um dann doch wie jede andere Trend-Band von der Insel zu klingen. The Big Pink sind da ein zweischneidiges Schwert: Zugegeben, die Soundwände dröhnen wie im wirklich starken Opener “Crystal Visions” an allen Ecken und verleihen der Produktion eine ungeahnte Tiefe. Doch was ohne diese zusätzlich gekleisterte Schicht übrig bleibt, sind viele Eingeständnisse an eingängige Hooklines und offensichtlichste Melodien. Das kann hervorragend funktionieren, wie etwa im simpel gestrickten “At War With The Sun”, das die kaum greifbare Atmosphäre von “Lost In Translation” für einen Moment ins Bewusstsein zurückholt, aber auch ordentlich in die Hose gehen, wie im stumpfen “Tonight”, das die artverwandten Kasabian wohl nicht einmal als B-Seite veröffentlicht hätten. Texte zwischen umfallenden Mädchen und jugendlichem Liebeskummer tragen auch nicht dazu bei, dass man diese Band in eine Schublade mit ihren Vorbildern stecken möchte. Nicht falsch verstehen: “A Brief History Of Love” hat enormes Hit-Potenzial und wird seine Zielgruppe mit Sicherheit finden. Ob das dann hornbebrillte Plattennerds oder doch nur kreischende Teenies sind, kann der Band ja im Endeffekt egal sein.
weitere Platten
The Love That's Ours
VÖ: 30.09.2022
Future This
VÖ: 13.01.2012