Sicher ist, dass zur ersten und einzigen Bishops-LP niemand das Tanzbein schwingen wird. Zumindest nicht in offiziellen Clubs, da, wo man gesehen werden könnte. In irgendwelchen Kellerkneipen, in die man nur mit absurden Passwörtern reinkommt, könnte das vielleicht anders aussehen. Denn da hängen ja vielleicht ein paar Spezialisten rum, die liebevoll aufbereiteter Pebbles-Sound zu Tränen rührt. Die Bishops klingen nämlich wie eine dieser Sixties-Bands, die es damals trotz unbestrittener Qualität nicht in die vorderen Reihen geschafft haben und seitdem in der Kultnische wohnen. Elegant, draufgängerisch und etwas körperlos wären die positiven Attribute dazu, anachronistisch, unwirklich und turbotraditionell die eher negativen. Ein Album, das genau so auch schon zu “Beatles For Sale”-Zeiten aufgenommen hätte sein können, polarisiert eben. Zumal der stetige Beat aus heutiger Sicht etwas dünnbrüstig wirkt, die kurzen Songs und die zweckdienlichen Lyrics austauschbar. Außerdem fehlt der leicht verderbliche Reiz einer lustvollen Fantasie-Vergangenheit, wie ihn etwa die Raveonettes ausüben. Mit den Bishops (super Name allerdings) ist es wie mit einer dieser Bands von nebenan: Auf dem Stadtfest denkt man, Mensch, die wären doch was für die große Bühne, auf der großen Bühne wünscht man sie zurück aufs Stadtfest.
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VÖ: 27.02.2009