Beim ersten Album der drei Londoner Pilzköpfe, die es herrlich verstanden, ihre klassischen britischen Frühlings-Popsongs in ein völlig überholtes Klangkostüm aus sprödem 60er-Jahre-Charme zu kleiden, waren wir uns nicht ganz sicher, wo wir The Bishops in Zukunft sehen wollten. Als hätten sie die Rezension gelesen, beantworten sie die Frage mit dem Nachfolger zum unbetitelten Debüt nun selbst. For Now haben sie auf Tour geschrieben, zwischen Bus, Bühne und Hotelbetten der halben Welt: Japan, Russland, Deutschland, Norwegen. Das klassische zweite Album ist es geworden, über ihre Erfahrungen auf Tour; reifer, ausformulierter, selbstbewusster und – nun ja – auch langweiliger. Nach der Tour als Support-Act von James Blunt (immerhin auf persönliche Einladung) wollten sie ihren Sound öffnen, ihn mehr Leuten zugängig machen als den paar in den 60ern hängen gebliebenen Studenten, die ihnen die Jugendzentren ausverkauften. So ist der Sound moderner, glatter. Vielleicht liegt das am Produzenten, obwohl der auch schon Primal Scream und My Bloody Valentine verarztete. Die Songs haben sie schließlich immer noch bei den richtigen Vorbildern clever abgeschaut. Aber irgendwie sind The Bishops einfach nicht mehr so stilsicher. Ein bisschen wie ihre Live-Version mit schlechtem Toningenieur in eben diesen Jugendzentren: zu glatt und zu fett.
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dto.
VÖ: 11.05.2007