Der kann schließlich RocknRoll. Und zwar den, der trotz aller nostalgischen Traditionspflicht neue Türen öffnet, die Wege dahinter beschreitet, Wände auf Hohlräume abklopft und sich noch im Licht der düstersten Kellerfunzel erleuchtet fühlt. Nach zwei Alben mit gut abgehangenem, aber ebenso ehrfürchtigem RocknRoll brauchten The Black Box Revelation einen Mann wie Johannes, denn man muss schon die Black Keys sein, um aus einem derart auf seine Grundfesten reduzierten Genre stets neue Ansätze ziehen zu können. Und wir wollen uns bei aller Sympathie nichts vormachen: Das waren die beiden Brüsseler nie. Die Vorgänger von My Perception waren knackig, kurzweilig und vor allem live eine schweißnasse Wucht. Doch den Aha-Effekt überließen sie ihren mutigeren Kollegen. Auch das dritte Album kommt in dieser Hinsicht nicht recht aus der Hüfte. Dabei hat Johannes schön dreckig und vergilbt produziert, alles atmet staubig-warme Luft und klingt typisch, aber nie abgegriffen. Allein die Songs können da nicht mithalten, denn die spielen weiterhin mit den bekannten Mustern und Klischees, trauen sich aber nicht, darüber hinaus auszubrechen. Ist ja auch nicht so einfach, ein so rückwärtsgewandtes, Vergangenheits-verliebtes Ding wie RocknRoll, das schon in den 60ern lieber in die 50er schaute als nach vorn, über den Haufen zu schmeißen. Nur stehen die beiden so spätestens beim nächsten Album wieder vor der Gefahr, sich zu wiederholen. Wir sind gespannt, was ihnen einfallen wird.