Black Box Revelation
Poetic Rivals
Text: Juliane Kehr | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
Innovationen gibt es auf ihrem Album nämlich keine, dafür aber eine ganz persönliche Verpflichtung dem Partytreiben gegenüber. Das zeigt sich inhaltlich mit vielsagenden Songtiteln wie “Alcohol” oder “Margarita”, aber auch im bis auf den letzten Schnörkel reduzierten Soundbild. Übrig bleiben am Ende zehn Songs, die allesamt geradlinigem Alternative Rock zuzuordnen sind und bekannte Szenarien durchspielen, das aber in einer angenehmen Mixtur.
“Silver Lining” mimt breitbeinigen und rotzigen Brit Pop, “Heads Or Tails” tänzelt mit Samples wie Royal Blood in ihrer “Typhoons“-Phase und mit “Coastline” gibt es auch einen unbeschwerten Song für unterwegs. Diese Ideen spielt das Duo aus Brüssel angenehm wie Hustensaft herunter und kann gerade in Punkto Melodik überzeugen. Die Ungeschliffenheit in Jan Paternosters Timbre und dem Soundbild begleitet sowohl den Party-Charakter als auch die sanften Momente, wie im emotionalen “Losing A Friend”, auf angenehme Weise ins Ohr. Und schließlich zeigen Paternoster und Schlagzeuger Dries van Dijck mit Margarita, dass auch auf ihrem achten Album Platz für entspannte Grooves ist. Heißt: Hörer*innen bekommen hier einen unaufgeregten Trip mit netter Aussicht geboten, ohne sich fürchten zu müssen, etwas zu verpassen, wenn man schon was anderes vor hat.
Das steckt drin: The Amazons, Johnossi, Royal Blood