Und da das Material von “Set Your Head On Fire” beim internationalen Release im Februar 2009 schon fast zwei Jahre alt war, ist “Silver Threats” beileibe kein Schnellschuss. Eher im Gegenteil, das basslose Tandem mit dem singenden Gitarristen Jan Paternoster und Drummer Dries van Dijck liefert hier mehr als eine bloße Fortführung des bewährten Konzepts. Krachigen RocknRoll mit ordentlich Benzin im Hintern bieten die beiden mit furiosen Songs wie “High On A Wire” zwar auch, doch unbeschwerte Leichtigkeit ist hier eher die Ausnahme. Bevorzugt driften Black Box Revelation mit Songs wie “Run Wild” in düster-psychedelische Rockgefilde ab, wo sich auch der Black Rebel Motorcycle Club zu Hause fühlt. Das durchgehend gezupfte “Our Town Has Changed For Years Now” oder das anschließende “Love Licks”, das soundmäßig in Richtung Jimi Hendrix Experience tendiert, sind leidenschaftliche Bluesnummern, deren dunkler Atmosphäre man sich nicht entziehen kann.
Überhaupt taucht “Silver Threats” mit zunehmender Spieldauer immer tiefer in die Schwärze. So ist der sparsam instrumentierte Abschluss “Here Comes The Kick” alles andere als ein Kicker im herkömmlichen Sinne. Genüsslich wabernde und hoffnungslos übersteuerte Gitarren schwingen durch den Raum und rauben alles Licht. Als wollte Paternoster mit diesem Stück innere Leere in Rockmusik übersetzen. Das mitunter in den atonalen Bereich gesteuerte Feedback-Finale macht Spaß – und hat Sinn. Andere Bands benutzen Rückkopplungen, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Black Box Revelation wissen immer weiter. Und wollen es auch.