Gibt man den Namen Black Cherries bei einer Internetsuchmaschine ein, landet man unweigerlich bei Pornofilmen mit dunkelhäutigen Damen. Auch die Namen der beiden Mitglieder dieses Duos bringen einen nicht recht weiter, haben Pascal Finkenauer (Gesang und Gitarre) und JF Sebastian (Bass und Schlagzeug) doch zuletzt mit ihrer Band Jaw recht belanglosen Elektronikkram abgeliefert. Jetzt legen sie auf einem ‘Yo Mama’-Sublabel (auch diese Info ist als stilistischer Hinweis unbrauchbar) eine halbe Stunde Musik vor, deren Faszination nur schwer in Worte zu fassen ist. Irgendwie reichlich spröde, aber doch auch ziemlich charmant, was die Black Cherries da zu Anfang mit “Stray-Dog” und “Monkey Head Koma” auf den ahnungslosen Zuhörer loslassen. Diese auf den ersten Blick sehr schrottig klingende Garagen-Mixtur kommt schön druckvoll, ohne aufgeblasene Riffs zu bemühen. Nicht selten macht der Bass hier die Musik. “Hey! (Who Sailed Our Relationship?)” ist feiner Lo-fi-Pubrock und auch “Cherry Baby” klingt nach ganz frühem Schrammel-Britpunk. “Kill All The Lovesongs” ist ein Hit, bei dem die nasale Singstimme jeden Moment vornüber zu kippen droht, die Trash-Version des Evergreens “Always On My Mind” trifft ebenfalls ins Schwarze und das ausgesprochen kranke “I Give You Speed (She Takes That Train)” setzt einen weiteren Höhepunkt. Wie gesagt: Schwer zu erklären, aber die Black Cherries haben definitiv was. Und davon gleich jede Menge.