Bands, die schon bei ihrer Gründung hoffnungslos unmodern waren, haben einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Sie brauchen ihren Sound nicht der Zeit anzupassen oder sich gar neu zu erfinden. Und so klingt Atlantas Aushängeschild in Sachen Blues-RocknRoll auch 18 Jahre später kaum anders als auf dem Debüt “Shake Your Money Maker”, dabei zudem genauso knackig frisch wie in den Anfangstagen. Den Unterschied machen wie gewohnt die Robinson-Brüder, Rich erweist sich an der Gitarre einmal mehr als wahrer Entfesslungskünstler, und Chris unnachahmliches Gefühl in der Stimme bewahrt selbst balladesken Stoff wie das zärtliche “Oh, Josephine”, das sehnsuchtsvolle “Locust Street” oder das melancholische “Theres Gold In Them Hills” jederzeit vorm Abrutschen in peinliches Pathos. Mit spielerischer Leichtigkeit halten die Crowes die Balance zwischen moderater Zurückhaltung und offensivem Tatendrang, auf dem ersten Studioalbum seit sieben Jahren findet sich so mancher potenzielle zukünftige Klassiker. Nicht nur die erste Singleauskopplung “Goodbye Daughters Of The Revolution” zeigt starke Hitqualitäten, auch das mitreißende “Wounded Bird” bohrt sich tief ins Fleisch und lässt den Hörer so schnell nicht wieder los. Bevor das Album mit der originellen, von Percussions dominierten Gospelnummer “Whoa Mule” beschließt, präsentieren uns die Crowes nach langer Zeit auch wieder mal ein Cover, den himmlischen Gospel-Blues-Rocker “Gods Got It”, im Original von Reverend Charlie Jackson.
weitere Platten
Happiness Bastards
VÖ: 15.03.2024
Croweology
VÖ: 03.08.2010
Before The Frost
VÖ: 04.09.2009
The Lost Crowes
VÖ: 22.09.2006
Lions
VÖ: 07.05.2001
Three Snakes And One Charm
VÖ: 30.11.1999
By Your Side
VÖ: 01.01.1999
Shake Your Money Maker
VÖ: 16.01.1990