Zugegeben, es ist mittlerweile schwierig, im arg bemühten Genre des metallischen Hardcores Grenzen zu erschaffen, die es dann zu verschieben gilt. The Blackout Argument sind sich dieses Problems durchaus bewusst und versuchen folglich erst gar nicht, die harte Musik an sich neu zu erfinden, sondern legen den Fokus darauf, möglichst professionell und druckvoll zu wirken. Das gelingt den fünf Jungs aus der bayerischen Hauptstadt erstaunlich gut. Sie machen es selbst Nicht-Liebhabern schwer, ihnen ans auf der Monitorbox stehende linke Bein zu pinkeln. Die extrem getriggerten Drums erinnern gelegentlich an Vinnie Pauls gute Tage bei Pantera, während der singschreiende Sinan in manchen Momenten an die Vocals der Kult-Band Only Living Witness gemahnt. “Decisions” ist in der Nähe von Killswitch Engage anzusiedeln. Die Riffs sind interessant, verlieren sich aber nie in der reinen Selbstdarstellung, einzig der leise Bass und die etwas hölzern daherkommenden Youth-Crew-Backup-Shouts passen nicht ganz in das integere Gesamtbild. Überraschend sind “Glassbead Game”, das als freches Akustikstück mit Streichern schon fast an Incubus erinnert, und “The Die Song”, der schleppend und sehr hart über ein Sample groovt. Die Delays und Feedbacks, die die Platte am Ende von “A Fulltime Tragedy” ausklingen lassen, unterstreichen ein stimmiges Album, das sich vor Vergleichen mit gängigen Szene-Größen keinesfalls zu verstecken braucht.
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VÖ: 15.09.2006